Dienstag, 25. Oktober 2011

La Culladina, el Ribon Alto und el Monte de la Trapa

Hola meine Lieben,

jetzt ist schon die zweite Woche hier zuende gegangen, und ich habe mein zweites freies "Wochenende".

Was ist mir in der Zwischenzeit passiert?

Was die Gartenarbeit betrifft, hatte ich letzte Woche ein Rendezvous mit einem befahrbaren Rasenmaeher, auf dem ich mich wie beim Rodeo gefuehlt habe... Ich hab den Rasen gemaeht - und der befindet sich auf recht steilem Hanggebiet, hier und da mit Steinen versetzt... Zuletzt hat es Spass gemacht. :)

 Nach jeder Menge Unkraut jaeten und Pflanzen verschneiden, gab es auch einen Baum zu faellen, der einen Strommast bedroht hat - wieder eine Steilhang-Operation... Es war ganz lustig, den Hang heraufzuklettern und ich hatte kein Problem den Baum zu stuetzen... Dieser hat es sich letztendlich trotzdem anders ueberlegt und ist auf mich gefallen - und auch danach hab ich noch gelacht. ;)

Letztens haben wir wieder gegen die Brombeerstraeucher an der alten Muehle gekaempft, und die Arbeit zeigt langsam Fruechte. Und komischerweise fuehlt man sich nach jeder Menge Wurzeln-ziehen auf schlammigen Untergrund gar nicht mal so schlecht...

Letzten Freitag und Samstag habe ich bei Bekannten von John und Janet verbracht, die in Luarca leben.
Ich habe nachmittags auf die Kinder aufgepasst, bin abends mit drei Spaniern auf ein Bier aus gewesen und
war "ausgiebig shoppen". :) Die Spanier waren jeweils 16 und 17, und haben viel zu schnell geredet... Es war hoffnungslos. Ich habe hier und da ein Wort verstanden, aber meistens den Kontext nicht. Frustrierend, aber es wird.

Und heute - um mal zur Ueberschrift zu kommen - war ich wandern bzw. habe mich durchs Unterholz gekaempft. Ich bin zuerst viel auf Strassen gelaufen, solange bis die Strasse ein Schotter- und schliesslich ein Waldweg wurde. Irgendwann war der Weg ganz zuende - abgesperrt durch ein blaues Band.
Was macht Anne? Druebersteigen, weitergehen... Ich wollte schliesslich auf den Gipfel vom Monte de la Trapa und von dort das Meer sehen...

Der weitere Weg war dann einfach mal verwachsen mit Gras und Bueschen, die mir bis zum Knie reichten.
Auf Kopfhoehe haben mir staendig riesige Spinnweben den Weg versperrt... Ein Stock hat dem Problem abhilfe getan - den staendig vor mir herschwenkend bin ich weiter marschiert. Irgenwann bin ich dann auf ein ausgetrocknetes Flussbett gestossen, und bin diesem gefolgt. Hier war ich das erste Mal sehr froh, die richtigen Schuhe anzuhaben - derbe Wanderschuhe mit ordentlich Profil um mich nicht gleich abstuezen zu lassen.

Als ich schliesslich auf dem Gipfel war, konnte ich eine atemberaubende Aussicht geniessen. Ich hab zu beiden Seiten die Taeler ueberblicken koennen und vor allem den Atlantik gesehen.... Auf der Meeresseite war der Himmel tief bewoelkt, und der anderen Seite herrschte schoenster Sonnenschein... Und auf dem Berg habe ich gegen den Wind gekaempft.
Nachdem ich das Flussbett heruntergekraxelt bin, habe ich einen Weile gebraucht, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen, und eine bestimmte Bergkapelle zu finden. Nach einer Stunde war ich am Zwischenziel. Dort kam nach einer Weile glorreicher Weise ein Waldarbeiter auf seinem Moped vorbei, der etwas abgeladen hab. Die Moeglichkeit hab ich genutzt um nach dem Weg zu fragen - alles was den Weg betraf hab ich verstanden, alles uebrige was er gesagt hat, nicht... was solls. Ich bin dann munter weiter gewandert, und nach weiteren 5 km hat mich mein Host John mit dem Auto aufgelesen - er war ganz zufaellig in der Gegend... Was solls, es hat dann angefangen wie aus Kuebeln zu regnen und ich war schon halb durchnaesst. :) Ein schoener Tag.

Ich hoffe, euch geht es auch gut. Macht euch keine Sorgen wenn ihr laenger nicht von mir hoert. Ich kann Flatrate-bedingt Festnetztelefone anrufen, habe keinen Handyempfang ausser auf dem Berg (hab heute versucht, waehrend der Wanderung einige anzurufen, nur mein lieber Opa ist rangegangen...) und kann nur selten ins Internet.

Also - hasta luego!

Anne

Freitag, 14. Oktober 2011

Die ersten Tage

Meine Lieben...

Mir geht es wunderbar hier. Ich bin in einer total idyllischen Gegend gelandet. Castanal de Ferrera ist ein winziges, aus drei Haeusern bestehendes Dorf inmitten der Berge, aber trotzdem nur eine halbe Stunde vom Meer entfernt.

Die Tage hier gestalten sich so:


  • aufstehen gegen 08:00 Uhr
  • beginnen mit der Arbeit gegen 09:30 Uhr
  • dann wird fuer zwei Stunden gearbeitet, bis zur Kaffeepause
  • anschliessend nocheinmal drei Stunden Arbeit, dann habe ich fuer den Nachmittag frei...
Die Arbeit setzt sich im Moment aus dem Ausrotten von einem grossen Feld Brombeerstraeucher zusammen.
Es gibt eine alte Muehle (Bilder folgen ein ander Mal), um die herum lange nichts mehr gemacht wurde... 
Jetzt ist alles sehr malerisch verwachsen, aber das "verwachsen" soll geaendert werden. Also kuemmert sich John, mein Host, um das Faellen der Baeume und ich mich um das Entfernen der Straeucher (mit Wurzeln).

Der Rest ist einfache Gartenarbeit. 

Mir gehts also super hier, mehr kann ich gerade nicht schreiben :). Heute abend ist eine "Fiesta" unten im Tal, da werden wir uns gleich hinbegeben - und ich hoffe, jemanden in meinem Alter zu treffen. Anyways, jetzt probiere ich mein Spanisch erstmal richtig aus!

Hasta luego amigos!

Anne 

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Yo soy aqui!

Hallo meine Lieben!

Jetzt ist es für alles zu spät, ich bin gefangen. In der nord-spanischen Pampa. Nach einer etwas längeren, ermüdenden Reise bin ich von lieben Gastgebern und einer wunderschönen Unterkunft empfangen worden.

Ich bin jetzt in meiner Casa „La Vuelta“, eine halbe Stunde Fahrt von Valdes entfernt, umgeben von vielen kleinen Dörfchen mitten in den Bergen. Wobei die Definition von Dorf hier wirklich verschoben werden muss: 3 Häuser = 1 Dorf. Das heißt, Ullersdorf ist eine Großstadt :D

Der Tag hat ja heute schon um 03:00 Uhr früh begonnen, was heißt, dass er auch eine Menge an Erlebnissen bereitgehalten hat. An sich sah der Zeitplan so aus:

03:00 Uhr – Wieso klingelt der Wecker mitten in der Nacht? Ups, ich flieg ja nach Spanien… ;)

04:00 Uhr – Mit beiden Elternteilen im Auto unterwegs zum Flughafen

05:30 Uhr – Abheben im Flugzeug, ganz im Dunkeln und aussehend wie ein Mini-Alien mit meinen wunderbaren Druckausgleichs-Ohrstöpseln (- von ‚Sanohra’ – die Teile sind sensationell!!!), wegen denen ich keine Musik hören konnte… Aber genauso sensationell wie die Ohrstöpsel war die Aussicht auf Dresden, und überhaupt Deutschland, bei Nacht!

08:30 Uhr – Ankunft auf Mallorca, das inmitten eines wunderschönen Sonnenaufgangs erstrahlt ist – die Aussicht vom Flugzeug aus war atemberaubend! Ich wäre am liebsten gleich da geblieben… Well, in zwei Monaten bist du dran, Malle!
Während der Wartezeit habe ich gleich mal mein Business-Spanisch ausprobiert, indem ich einen Einkauf getätigt hab… „Hola!” - „Una ‚Malla Manzana’ por favor!“ – „Es 2 Euros“ – „Aqui tienes“ – „Adio“

9:30 Uhr – Starten des Flugs nach Asturias (war doch nicht der große Flughafen von Oviedo, sondern ein anderer in der Nähe davon). Auf diesem Flug hab ich „noch nie erreichte Höhen“ erlebt… Mit tierischen Ohrenschmerzen, trotz Stöpsel. Die Region hier ist wirklich sehr bergig! Noch nicht ganz zu vergleichen mit den Alpen, aber fast ;). Und es „grünt so grün, wenn Spaniens Blumen blühen“!! Hier ist alles grün. Mallorca sah aus dem Flugzeug braun aus, Asturias einfach nur grün.

11:00 Uhr – Ankunft am Zielflughafen. Meine Gastgeber, John und Janet, waren da um mich abzuholen, und haben mich direkt erkannt und gleich gewunken. Die Begrüßung war total herzlich, gleich mit Umarmung und Küsschen links, Küsschen rechts – ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich dann doch leicht überfordert war.

11:40 Uhr – Ankunft bei John und Janet, nach einer Fahrt über so enge Straßen, wie ich sie noch nie befahren bin. Das Auto war übrigens ein europäisches, kein englisches, wo der Fahrer rechts sitzt J. Wenn die beiden mich nicht abgeholt hätten, hätte ich vermutlich nochmal einen Tag gebraucht, da hinzufinden.

Ich bin jetzt hier quasi „in the middle of nowhere“ – aber es ist wunderschön, und so wollte ich es ja auch irgendwie. Hier ganz in der Nähe führt auch der Camino de Santiago lang, wo wir schon einen Pilgerer gesehen haben.

Naja, zur Eingewöhnung ist heute nicht besonders viel passiert. Ich habe meine Unterkunft in Beschlag genommen und ausgepackt. Anschließend gab es eine Kleinigkeit zum Mittag und dann war auch schon Siesta. Ich hab in der Zeit die enorme CD- und Büchersammlung von John und Janet erforscht…

Danach hat mir John den Garten gezeigt, der einfach mal aus ganz viel Rasenfläche besteht, und hier und da ein paar Gemüsebeete. Und einem Hühnergehege! Die beiden haben 6 Hühner und jeden Morgen ein frisches Ei :D.

John und ich haben dann auch noch einen kleinen Spaziergang mit den beiden Hunden gemacht, der ziemlich lustig und interessant war. Ich hab etwas von der Umgebung gesehen, und etwas darüber erfahren, wie eigenbestimmt die Leute so hoch in den Bergen eigentlich leben… Gesetze werden manchmal einfach ignoriert. Ein Hotel in den Bergen ist wohl noch irgendwo als alte Scheune registriert …
Außerdem hat uns eine Ziege, die auf einmal am Straßenrand stand, verfolgt. Die hat die Hunde kirre gemacht, und mir zu einem Lachkrampf verholfen. Wenn wir stehen geblieben sind, ist die Ziege auch stehen geblieben, wenn wir gelaufen sind, ist sie ebenfalls weiter gelaufen… „Silly thing“ war der Kommentar von John.

Das war soweit auch für heute… Wir haben zusammen die Hühner gefüttert, ich habe mit Janet ein bisschen das Abendbrot vorbereitet und schon ist der Tag vorbei und ich bins k.o. für heute.

Wegen dieser Abgeschiedenheit hier bin ich nicht sicher, wann ihr alle eure Postkarten bekommt. Wir wollen morgen irgendwo einkaufen fahren, mal sehen ob es da welche gibt.

Naja. Wie auch immer. Aber arbeitsame Wochen werden das hier auf jeden Fall werden! Es gibt viel zu tun, und ich freu mich drauf. Endlich wieder jeden Abend kaputt, aber zufrieden ins Bett fallen.

Ihr Lieben, ihr hört von mir!

Buenas Noches! J

Mittwoch, 5. Oktober 2011

El primero post

Hey ihr Lieben,

das hier ist das Impromptu meiner 6-monatigen Reise quer durch Spanien.

Ich möchte euch auf dieser Seite auf dem Laufenden halten. Ich möchte euch hier teilhaben lassen an den großen und kleinen Sachen, die ich jeden Tag erleben werde... Manchmal kann es viel sein, manchmal aber auch nicht.

Als durchgehende Konstante werd ich einfach mal versuchen, regelmäßig zu schreiben. Mal sehen, ob ichs schaffe ;).

Was mach ich eigentlich in Spanien, und wo gehe ich hin?

Ich habe mich auf workaway.info bei verschiedenen hosts beworben, um bei ihnen gegen Kost und Logis zu arbeiten. Ich gehe ihnen 4 oder 5 Stunden jeden Tag zur Hand, bei Arbeiten die so anfallen.

1. Etappe - Asturias, Valdes
Ich arbeite bei einem älteren Ehepaar, welches sich in der Nähe von Valdes (was wiederum in der Nähe von Oviedo liegt) zur Ruhe gesetzt hat. Die beiden stammen ursprünglich aus England. Ich werde wohl mehr an der frischen Luft arbeiten :).

2. Etappe - Barcelona
Hier wird gar nicht gearbeitet, ich schau mir einfach die Stadt an, auf die ich seit "L'Auberge Espagnole" gespannt bin.

3. Etappe - Mallorca, Camari
Ich arbeite bei einer drei-köpfigen Familie mit einem 9-jährigen Sohn, die in einem Dorf in den Bergen - hoffentlich abseits vom Ballermann-Trubel - lebt. Ich werde im Haushalt zur Hand gehen sowie dem kleinen Mann Englisch beibringen, mit ihm basteln und Musik machen.

4. Etappe - xxx
Die eventuelle vierte Etappe besteht aus einem Kurzbesuch von Freunden in Mailand und Zürich während der Rückreise. Das ganze ist natürlich abhängig davon, wie es mir bis dahin ergangen ist und ob mein Kontostand dann auch noch auf meiner Seite ist :). Das Rückreisedatum verschiebt sich deswegen nicht weiter nach hinten, ich werd einfach früher losreisen.

Okidoki... Also ich werde zwar, wie Bosse in seinem Video hierdrunter, nicht nach Japan reisen - aber der Text gibt so ziemlich alles her, was gerade so in meinem Kopf herumschwirrt.

Wieso mache ich das? Was bringt es mir? Was ist mit mir los? Hier ist die Antwort:



Und ja, ich will natürlich auch Spanisch lernen :D.

Das große Abenteuer wird losgehen am 12. Oktober 2011 um 05:30 Uhr - ach, was rede ich da... Eigentlich hat es schon längst begonnen, in meinen Gedanken und mit den Vorbereitungen :D.

Es wird natürlich am nächsten Samstag noch eine kleine Abschiedsfeier mit den Liebsten geben.
Bei denen, die dabei nicht dabei sind, verabschiede ich mich jetzt schon mal mit einem kräftigen 'Olé!' und ahoi!

Liebste Grüße von der Anne