Sonntag, 4. Dezember 2011

Barcelona Teil II - Der Anfang von etwas Neuem

Hola otra vez ihr Lieben,

meine Woche in Barcelona ist viel zu schnell vorbeigegangen. Um euch das ganze mal eben zusammenzufassen, hab ich jetzt meinen Kalender aufgeschlagen... Der dient jetzt als Tagebuch, in das ich alles kritzel, um es ja nicht zu vergessen...

Meine erste Nacht in Barcelona war doch nicht so kurz wie ich dachte, an den Lärm in den Straßen gewöhnt man sich - vor allem wenn man sehr müde ist :).

Am Dienstag habe ich mich langsam vorgetastet was die Stadt angeht... Ich bin über die Ramblas spaziert, hab mir den Placa de Catalunya angeschaut (wo jetzt eine große Eislaufbahn aufgebaut steht - Heimweeeh!).
Ich hab mir das riesige Corte Ingles von innen angesehen, und meinen Bedarf nach Sachen ohne Löcher und ansehnlichen Schuhen gestillt. Ich hab mich so über die Sachen gefreut, dass ich die neuen Sachen gleich angezogen habe, und ganz stolz durchs Barrí Gòtic marschiert bin. Ich hab die Catedral Basilica de Barcelona gesehen. Das ist die mit dem malerischen Innenhof, in dem Palmen wachsen und in dem Gänse gehalten werden. Als ich dort angekommen bin, war es schon dunkel - alles wunderschön beleuchtet - und an jeder Ecke gab es Straßenmusik. Und an einer Ecke gab es jemand besonders begabtes. Er heißt Rodrigo Sommi und hat eine echt tolle Stimme. Ich hab mich kurz mit ihm unterhalten, und er hat mir dann zusammen mit seinem "Autogramm" noch seine Emailadresse gegeben... Und an dem Nachmittag habe ich auch eure Postkarten geschrieben und abgesendet.

Der Mittwoch hat auch wieder sehr entspannt begonnen. Ich bin die Ramblas langspaziert, um am Palau de Güell herauszukommen, den ich mir schließlich auch angeschaut habe. Der Palau de Güell ist eines der architektonischen Besonderheiten von Antoní Gaudí, der sich echt anzuschauen lohnt. Ich habe zwar - ermäßigt - 8,00€ bezahlt, aber es hat sich wirklich gelohnt. Von dem Dach aus hat man wunderbare Aussichten auf Barcelona (und vernachlässigte Hinterhöfe).

Anschließend bin ich Richtung Placa Urquinaona gelaufen, um erstmal den Palau de la Musica zu verpassen, den ich eigentlich gesucht habe. Ich hab ihn trotzdem - durch pures Glück - gesehen, und natürlich mal wieder gestaunt. Ich habe in Barcelona, wie auch in London, die ganzen außergewöhnlichen Gebäude schon fast wieder als normal empfunden, einfach weil es soviel davon gibt... Ich bins weiter drauflos gestiefelt, durch die vielen kleinen Gassen, nur mit einer groben Richtung im Hinterkopf - dem Arc de Triunf. Ich weiß nicht wieso ich mir einen Plan gekauft habe, wenn ich doch immer nur die Leute frage... Irgendwann bin ich auf eine größere Straße gekommen, die nicht tatsächlich direkt zum Arc de Triunf geführt hat... Ich finde, man muss definitiv dort gewesen sein. Wenn man die Promenade hinunterläuft, kommt man direkt am Park de la Ciutadella heraus. Einfach nur wunderschön... Das wichtigste hier ist der große Brunnen... Der ist simplemente herrlich.
Anschließend wollte ich auch noch etwas von der Barceloneta sehen, dem Hafenviertel. Dort ist alles ganz modern gehalten, und wunderschön beleuchtet. In ganz Barcelona (und allen anderen Städten) sind Schmuckbeleuchtungen für Weihnachten aufgehangen. Es gibt zwar keinen Schnee, nichtmal Regen, aber Weihnachtsstimmung herrscht definitiv. Das hat dann doch ganz schönes Heimweh wachgerufen bei mir, und ich habe entschieden an Weihnachten nachhause zu kommen. Noch weitere vier Monate ohne die Familie ist dann doch ganz ordentlich. Und Weihnachten ohne Familie? Ohne das schöne Dresden? Das wäre sehr hart geworden.
Naja... Das "Highlight" des Abends war, dass ich Rodrigo wiedergesehen hab. Yeah... Und seitdem nie wieder.

Wo ich geglaubt habe, dass ich in Barcelona wohl nicht mehr irgendjemand kennenlernen werde, da hat mich der Donnerstag eines anderen belehrt. Ich hab mir Wolle besorgt, und dann einfach am Placa de Catalunya auf einer Bank gemütlich gesessen und gehäkelt... Ja, ich bin irgendwie anders, das wisst ihr ja.
Jedenfalls hätte ich ohne das Häkeln nicht den nettesten Italo-Schweizer ever kennengelernt. Der gute heißt Francesc und hat mich von der Bank neben mir aus gefragt, ob ich wüsste wo die Casa Batlló ist. Ich hab geantwortet, und vorgeschlagen dass wir zusammen hingehen könnten wenn er mag, da ich da auch hinwollte (nachdem ich die nächste Reihe zuende gehäkelt hätte... ). Also sind wir zusammen hingelaufen. Auf dem Weg haben wir uns unterhalten. Und in welcher Sprache? Französisch! Ich hätte nicht gedacht, dass ich mir noch irgendwas davon behalten habe... Aber peu á peu ist es alles zurückgekommen, und so haben wir uns gebrochen in französisch (und auch spanisch, englisch, deutsch und italienisch) unterhalten... Unfassbar, dass wir uns echt einigermaßen verstanden haben. Jedenfalls haben wir uns auch noch La Pedrera (von außen) und die Sagrada Familia angeschaut. Überall, wo Eintritt gefragt war, hat er mich eingeladen.. Ich durfte ihm nur ein Wasser und ein Pincho (belegtes Brot) bezahlen... Grazie molto Francesc! Es war echt lustig mit ihm.
Für die Sagrada Familia fehlen mir alle Worte, man muss sie einfach gesehen haben... Von innen, außen und oben. Letzeres war absolut genial... Eine bessere Aussicht als von der Sagrada hat man nur noch von Montjuic aus.
Nach der Sagrada hab ich noch einen Schlenker zum Park Güell gemacht, und bin die Route abgelaufen, die ich im Video zu "Jona Vark" von Gypsy & The Cat gesehen habe... Hach, ist es schön Schauplätze aus Filmen selber zu sehen.

Ja. Und schon war es Freitag. Den Freitag hab ich in Montjuic verbracht. Ich bin mit der Metro zum Placa Espanya gefahren, und von dort habe ich die Gegend wieder zu Fuß erforscht. Ich war im Poble Espanol, und danach im Museu Nacional dÁrt de Catalunya (MNAC). Der Poble Espanol ist wie ein kleines Dorf (bei dem man Eintritt zahlen muss, wenn man hineinwill), in dem alle verschiedenen Bauarten Spaniens aus allen verschiedenen, einflussreichen Zeitaltern. Von der Gotik bis zum Modernismus ist alles dabei. In den Häusern sind kleine, feine Geschäfte zu finden, ein bisschen wie in der Neustadt in Dresden.

Im MNAC habe ich Werke von den wichtigsten spanischen Größen - da sind Gaudí und Picasso nur ein Anfang. Zum Schluss wollte ich nicht mehr aufstehen, von diesen wunderbaren weichen Couches in der großen Halle unter der Kuppel, vom vielen Laufen. Aber ich hab mich aufgerafft, und weitergemacht mit den Jardins de Laribal, einem ganz schicken Park, mit vielen kleinen Winkeln. Außerdem bin ich an der Fundacion de Miro vorbeigekommen. Und danach habe ich unglücklicherweise anstatt der Teleferic nach oben zum Castell, die Funicular nach unten genommen... Und weil ich einmal unten war, bin ich dort eben geblieben... (Es hätte sich von der Zeit nicht mehr wirklich gelohnt.) Ich habe nur später abends noch einmal einen kleinen Bummel durch die großen Straßen gemacht..

Jaaaa... Samstag. Letzter Tag. Vormittags habe ich nur einen kleinen Spaziergang gemacht, auf dem ich nicht tatsächlich ein paar "Youtube-Stars" gesehen habe... Ich dachte, ich schaue nicht richtig, aber meine Ohren haben auch 'ja' gesagt :). Bevor ich nach Spanien gekommen bin, habe ich mir auf youtube immer mal spanische Gitarrenmusik gesucht. Und dabei sind mir immer wieder Videos von denselben Leuten, immer an verschiedenen Orten in Barcelona untergekommen - und die Musik war immer total schön. Als ich sie gesehen habe, hab ich mir dann gleich eine CD mitgenommen... Das beste ist, dass sie mein Lieblingsstück, von denen die ich schon gehört habe, gespielt hatten. Und das ganze auch noch vor einem Restaurent, was "Edelmann" heißt. :D Verrückte Welt.
Nun ja.. Mittags habe ich mich dann auf den Weg nach Caldes de Montbui gemacht, einen kleinen Stadt vor Barcelona. Dort wohnt Irina, eine Freundin meiner Tante, mit ihrer Familie. Ich habe sie als Kind kennengelernt, und seitdem nicht mehr gesehen. Das Treffen hier war recht spontan, aber trotzdem total schön. Mit ihrer kleinen - und absolut süüüüüüßen - Tochter Emma haben wir einen Spaziergang durch das mittelalterliche Zentrum gemacht, durch kleine Gassen und über den Weihnachtsmarkt. Nach einem Kaffee haben wir ihren Mann Manu getroffen und ein paar Einkäufe erledigt. Danach wurde ich eingeladen, mit ihnen zu Abend zu essen, was ich auch sehr gern angenommen habe... Die drei sind eine echt niedliche und schrecklich nette Familie. Um 22.00 Uhr habe ich dann einen Bus zurück nach Barcelona genommen. Das war glaube ich der schönste Tag in dieser ganzen Woche! :)

Ja, und heute bin ich in um 8.00 Uhr aufgestanden, habe gefrühstückt und habe dann tatsächlich zwei Stunden gepackt... Zum Schluss habe ich doch gegen die Rucksäcke gewonnen, und alles bestens verpackt und eingepackt bekommen... Nach einem letzten Spaziergang durchs Barrí Gótic hat sich ein wandelnder Rucksack auf den Weg zum Flughafen-Bus am Placa Catalunya gemacht... Ich bin stolz darauf, wie fit mich mein Gepäck macht... Hat der Shoppingwahn doch noch sein Gutes. -.-

Naja... Was ich von Spanien gesehen? Das Landleben, das Großstadtleben - jetzt folgt das Inselleben... Yippieh!

Ich bin hier wieder bei einer sehr sehr netten Familie gelandet. Circa eine halbe Stunde im Auto von Palma entfernt liegt eine Kleinstadt namens Caimari, in der die Jimenez' ihr Haus haben. Yamilette ist eine ganz ganz Liebe, und Francesc ebenso. Er und Krishna, der kleine (9), sind echt lustig drauf. Und ich hab langsam das Gefühl, mich ordentlich in Spanisch ausdrücken zu können... Yeah! Hasta la vista Touristenspanisch, hier kommt das Expertenwissen... nicht (ganz). Wir reden abwechselnd in Englisch und Spanisch, damit beide Seiten bekommen, was sie wollen. Mit Krishna rede ich nur Englisch.. Er war am Anfang ganz schüchtern zu mir, aber ich hab ihn wie Georg behandelt, und er ist schnell aufgetaut ;). Zum Schluss hat er mir sein ganzes Spielzeug gezeigt und erklärt, und wir haben uns einen Katalog mit Spielzeug angeschaut und entschieden was wir auf die Wunschliste setzen und was nicht... Er ist echt ein Süßer. Und sehr hell und schlau für das Alter.

Ich bins gespannt, wie die Zeit hier wird. Ich werde mich als Nächstes erstmal in Caimari und Palma umschauen, ganz viel mit Krishna basteln und musizieren und mich um mein Flugticket nachhause kümmern. Und noch mehr Mützen häkeln!! :D

Naja, es war schon irgendwie ein langer Tag. Ich hoffe, es geht euch allen gut und wünsche noch einen schönen 2. Advent!

Seid ganz lieb gegrüßt von der
Anne

Barcelona Teil I

Hola again meine Lieben,

das mit den 10°C tagsüber hat sich nicht geändert, auch in Barcelona scheinen diese Temperaturen zu herrschen.

Vor dreieinhalb Stunden haben mich John und Janet im Flughafen Asturias abgesetzt, wo ich eine ganze Weile darauf gewartet habe, ins Flugzeug zu können…
Ich hab ein überteuertes Bocadillo gegessen, dessen Schinkenbelag sich sehr gegen sein Schicksal gewehrt hat. Anschließend im Flugzeug, hab ich gar nicht gemerkt wo die Stunde Flug war, denn ich hab alles verschlafen… Mit Musik im Ohr hab ich nicht mal die üblichen Ohrenschmerzen gehabt – ich hab den Druck gemerkt, aber mehr nicht… Ich war wohl zu müde. -.-
Angekommen im Flughafen von Barcelona, war es eine kleine Wanderung bis zur Gepäckabholstation. Auf dem Weg habe ich jede Telefonzelle ausprobiert, um mich zuhause zu melden – keine hat funktioniert. Trotzdem bin ich jede Menge Kleingeld losgeworden. Ich hab also ein wenig sinnlos Zeit verbummelt, und habe dann verzweifelt in einer riesigen Halle das richtige Gepäckband gesucht. Mein Rucksack war eins von drei letzten Gepäckstücken, was einsam seine Runden gedreht hat…
Der Rest war relativ einfach: Die Ausschilderungen für die Verkehrsanbindungen waren unverfehlbar, und schnell hatte ich ein Busticket und einen Platz im entsprechenden Bus. Ich bin bis zum Placa de Catalunya gefahren, um mir dort ein Taxi zu nehmen. Da es dunkel war, und ich einem nachts doch recht zwielichtigen Viertel untergekommen bin, wollte ich nicht ungedingt durch die Straßen irren… „Mein“ Taxifahrer war recht jung, sehr nett und sehr hilfsbereit. Wir haben uns unterhalten, er hat mir alles aufgezählt was ich unbedingt sehen muss und nachdem ich bezahlt hatte (aber trotzdem nicht wusste, wo genau das Hostel ist), ist er nicht abgedüst, sondern hat mit mir das Hostel gesucht. Fand ich super nett. Es war nicht weit, nur ein paar Meter.
Der Eingang ist recht pompös, aber das Hostel selbst weniger. Ich weiß nicht, was ich von dem Mann an der Rezeption halten soll… Mein Zimmerchen ist eine kleine Zelle mit einem Bett, Waschbecken, Schrank und Stuhl – und, jetzt kommts – einem Balkon! Yeah. Ich hab keinen Luxus erwartet, aber den Balkon find ich toll. Er ist gerade so groß, dass sich zwei Personen drauf quetschen können, aber man kann die gesamte Straße damit überblicken! J Ich bins glücklich. Und die Aussicht, die ich diese Nacht von dem Balkon habe, versetzt mich direkt ins Barcelona aus „Der Schatten des Windes“, wo dieses Viertel passend beschrieben wurde… Hohe Häuser, leicht heruntergekommen und dunkel, drängen sich um kleine Straßen und Plätze. Wenn ich hoch schaue, sehe ich große Topfpflanzen, die ebenso kleine Balkone wie meinen ausfüllen, und eine graue Wolkendecke. Wenn ich runterschaue, seh ich Leute in Bars und in Hauseingängen sitzen. Und wenn ich neben mich schaue, seh ich einen Elektriker in einem Kranhochsitz, der die Kabel noch mehr verwurschelt, als sie eh schon sind (wie es aussieht). Er schreit die ganze Zeit Dinge, die wohl an seinen Assistenten am Boden gerichtet sind. Ich merke, dass ich wieder in einer Stadt bin J.
Well, ich wage mich heute nacht nicht mehr raus, ich möchte erstmal alles im Tageslicht gesehen haben, bevor ich wagemutig werde…

Das sind die ersten Eindrücke, und jetzt bin ich müde…

Es tut mir leid, dass der letzte Blogeintrag zeitgleich mit diesem rauskommt, aber ich konnte es nicht anders einrichten. John und Janet waren aus dubiosen Gründen zuletzt recht geizig mit meiner Zeit am Rechner und am Telefon… Die meiste ist für Web.de – Emails (Spam löschen – das braucht seine Zeit) und Familien-Telefonate draufgegangen.

So, jetzt kuschel ich mich in meinen Schlafsack und wünsch buenas noches! Ich hab so eine Ahnung, dass diese eine kurze Nacht wird.

Liebstes, Anne

Asturias und anderes zusammengefasst

Hallo meine Lieben,

hier mal wieder ein Bericht, was bei mir so passiert/ passiert ist/ passieren wird…

Ich bin schon fast wieder am zusammenpacken, um mich wieder auf reisen zu begeben. Ab Übermorgen (Montag) ist es noch genau eine Woche, bis mein Flug nach Barcelona geht. Ich freue mich schon extrem auf die Woche in dieser unglaublichen Stadt. „Der Schatten des Windes“, „L’Auberge Espagnole“, Freunde und Familie haben mich schon total neugierig gemacht.
Es fühlt sich seltsam an, dass die erste Etappe dieser Reise durch Spanien (und zu mir selbst…) schon zu Ende ist. Ich habe Janet und John gut kennengelernt, und bin froh, so tolle Hosts bei meinem ersten Workaway-Trip gehabt zu haben. Ich habe einen Vergleich gesehen, wie eine Unterkunft für Helfer aussehen kann und bin froh hier eine überaus gut ausgestattete Version davon gehabt zu haben… Dafür bin ich schon sehr dankbar. Zwar habe ich die Nächte immer unter vier Decken verbracht und hab morgens zähneklappernd im Bad gestanden, aber dadurch fühl ich mich gerade doch etwas abgehärtet(er). :D
Ich habe die Hälfte der Tage meistens entweder mit Unkraut jäten, Rasenmähen oder Brombeeren entfernen verbracht – letzteres war die befriedigenste Arbeit, da das Grundstück jetzt komplett anders aussieht als an dem Tag, an dem wir angefangen haben. Ich hätte nie gedacht, dass es mal so an mir vorbeigehen würde, dass meine Klamotten total vermatscht von Erde sind und dass ich mir kaum mehr Mühe gegeben habe, meine Schuhe irgendwie sauber zu halten… Hier interessiert allerdings wirklich niemanden, wie du aussiehst. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit, egal ob sie dich kennen oder nicht.

Mittlerweile habe ich das Gefühl, mal bei mir angekommen zu sein und einen Plan zu haben… Ich will der Verchecktheit ein Ende setzen und mal wieder ‚normal’ werden, sollte das irgendwie möglich sein…

Wieder zurück in Deutschland werde ich mich natürlich zuerst an verschiedenen Fachhochschulen bewerben (ja, ich weiß, Uni ginge auch – letztendlich finde ich die FH’s aber besser). Ich habe eine kleine Liste gemacht: Es wird mich entweder nach

  • Dresden (für International Business)
  • Stralsund (für International Tourism & Leisure Mangement)
  • Nordhausen (IB)
  • Köthen (IB)
  • Leipzig (IB)
  • oder Berlin (IB)

verschlagen. Zumindest ist das der aktuelle Recherche-Stand. Mal sehen, was es wird. Ich werde mir für den nächsten Sommer entweder ein Praktikum suchen oder arbeiten gehen und auf ein Auto sparen. Das heißt ich bleibe Dresden zumindest bis zum Herbst 2012 ganz sicher erhalten… Ich bin darüber doch ganz froh. Ich glaube, nach diesen 6 Monaten ist mein Fernweh erstmal gestillt. Langsam aber sicher vermisse ich doch alle… Chris und Therry, Patricia und Tom, Jo und Vroni und selbst den kleinen Bruder… Und vor allem die liebe Familie. Ich weiß nicht, was das mit Weihnachten und Silvester wird. Was ich allerdings weiß, ist, dass es hart wird ohne euch und alleine unter quasi fremden Leuten. Obwohl ja meine Hoffnung ist, dass ich mir bis Weihnachten einen kleinen Freundeskreis auf Mallorca aufgebaut habe.

Anyway. Was wird in dieser letzten Woche noch so passieren? Nichts besonderes, schätze ich. Am Montag kommt Janet wieder (hurray) und ich bin dabei, ein kleines Abschiedsgeschenk für John und Janet zu basteln. Es ist eine Art Miniwebstuhl in einem Rahmen aus vier kleinen Stöcken, die ich zusammengebunden habe. Ich habe schon eine kleine Art „Matte“ gewebt, und sobald ich das fertig und fest habe, werde ich ein kleines Bild darauf Sticken. Der Untergrund ist aus dunkler, blau-grüner Wolle und die Stickerei wird eine Art helles Violett sein. Naja. Ich werde das ganze fotografieren, bevor ich es weggebe. Ich finde, es sieht jetzt schon sehr schön aus – es soll halt ein kleines Bild in einem Rahmen ergeben, nur aus „anderen“ Materialien.

Irgenwann werde ich natürlich auch einen „Frühjahrsputz“ in meiner Unterkunft veranstalten müssen, und alles waschen bevor es weitergeht.

Ich hoffe, davor noch einmal nach Luarca zu kommen. Ich wollte auch für Eli und John eine Kleinigkeit als Dankeschön besorgen und ihnen die Gitarre zurückgeben, die sie mir geliehen haben. Abgesehen davon habe ich bei ihnen ja auch einmal übernachtet (obwohl das auch mit Babysitten mit einem anstrengenden Kind verbunden war…) und durfte mit in einer Spanisch-Unterrichtsstunde von Eli sein.
Das war auch was… Wenn Übersetzungen oder Erklärungen von spanischen Wörtern gefragt waren, sind mir meistens nur die deutschen Begriffe eingefallen. Ich war sehr still in dieser Stunde, egal wie sehr ich mitgedacht habe. Hm.

Ich habe auch das Gefühl, ein miserables Englisch zu haben – es ist schon vorgekommen, dass John mich verständnislos angeschaut hat. Meistens  nur wegen Kleinigkeiten wie diese hier: Ich habe „ground“ anstatt von „bottom“ für den Boden von einem Topf verwendet, und ein Topf war für mich ein „pot“. Allerdings ist einfach mal alles, in dem man kochen oder braten kann, eine „pan“. Gewöhnungsbedürftig. Kein Wunder dass man da ins Stottern kommt… Immerhin bin ich jetzt geschulter in sämtlichen Übersetzungen von Gemüsearten und Werkzeugen…
Es ist ziemlich ironisch, dass ich mich hier über meine Englischkenntnisse auslasse obwohl ich eigentlich wegen meinem SPANISCH in SPANIEN bin… Naja. Zum Glück habe ich ja mein Lehrbuch bei mir und fliege übernächste nach Barcelona, wo hoffentlich niemand Englisch versteht!!! :D

Naja, ich glaube dieser Post war jetzt lang genug.

Ich vermisse euch alle! Fühlt euch gedrückt –

liebste Grüße von eurer
Anne

P.S. Auf dieser kleinen Kleiderstange mit Bügeln, die ich anstatt eines Schranks hier habe, hängt ganz einsam so ein kleines, grün-kariertes Trägerkleid. Das einzige Kleid, was ich neben den Pullis und Shirts eingepackt habe. Wieso eigentlich? Es sind +/-10°C tagsüber.