Freitag, 16. März 2012

Der Abschluss-Post

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich diesen Blog ja noch gar nicht abgeschlossen habe... Ich weiß nicht, ob es schon alle wissen, aber ich bin mittlerweile wieder zuhause, in Dresden. Naja - alle, die es interessiert wissen es sicherlich ;).

Naja, dann hole ich diesen längst überfälligen Post mal auf.

Vor mittlerweile 2 1/2 Wochen bin ich wieder hier in Deutschland gelandet. Ich hab meine Reise abgebrochen, weil mein Bauchgefühl mir gesagt hat dass die Reise wohl eher zuhause auf andere, wichtigere Weise weitergeht als in Spanien. Ausnahmesweise bin ich diesem Gefühl dann mal gefolgt.

Ich kann trotzdem auf fünf aufregende, interessante und sehr lehrreiche Monate zurückblicken!

In Asturias habe ich als erstes weniger in die spanische als noch einmal in die englische Kultur geschnuppert (und das noch viel intensiver als bei meinen voherigen England-Reisen). Die frische Luft dort oben hat mir gut getan und war wie ein frischer Wind durch meinen Kopf. Ich habe auf Berggipfeln gestanden, grandiose Aussichten genossen und habe, unglaublicherweise für einige, Spaß daran gehabt, die Erde zu durchwühlen und Rasenmäher-Trecker zu fahren :D. So schnell vergisst man doch nicht, dass man vom Land stammt. Einmal Dorfkind, immer Dorfkind.

Danach hat es mich allerdings erstmal in die Großstadt gezogen, wo ich erstmal meine, nach Asutrias recht kümmerlich anmutende Garderobe aufgefrischt habe. Neu eingekleidet bin ich dann (immer noch recht allein, die Nebenwirkung eines Einzelzimmers im Hostel) in die Tiefen von Barcelona eingetaucht. Jeden Tag habe ich eine andere Ecke der Stadt erforscht, und wäre am liebsten nicht mehr abgereist. Am letzten Tag habe ich eine alte Freundin meiner Tante getroffen, was auch sehr schön war. Ich hatte sie das letzte Mal gesehen, als ich ein kleines Mädchen war. Ein Wunder, dass wir uns erkannt haben - aber die Busstation war auch klein genug.

Nach Barcelona war Mallorca an der Reihe. Dort bin ich auch wieder bei einer unglaublich lieben Familie gelandet. Dort habe ich etwas mehr über wahre Hippie-Kultur erfahren und alles, was damit zusammenhängt gelernt. Und wann es an der Zeit ist, offen zu reden. Und dass man auch Freundschaften schließen kann, das Alter ganz außer Acht gelassen! Und, und, und. Spanisch habe ich letzten Endes übrigens auch gelernt! :) Das war wohl die Absicht. Wenn auch nicht die einzige.

Auf Mallorca habe ich die ganze Zeit in Caimari gelebt, habe aber die letzte Woche nocheinmal in der Nähe von Palma verbracht. In der Woche habe ich nochmal die schönste Seite Mallorca gesehen - bei schönstem Sonnenschein und um ständig 20°C. Vorher war es hauptsächlich kalt. Es gab ja sogar zwei Mal Schnee! :)

Zum Schluss habe ich im Flugzeug allerdings trotzdem nur das hier gedacht: Bring mich nachhause...



So, und was mache ich jetzt? Ich arbeite als Praktikant im Familienbetrieb, was mir tatsächlich Spaß macht. Ich habe mich bis jetzt dagegen gestreubt, aber nach einer weiteren 'Überbrückungswoche' habe ich bemerkt, wie schnell die Tage eigentlich vorbei gehen. Ich bekomme auf Aufgaben, die mir liegen und ich kann zeigen, was ich drauf habe. Well, besser geht es wohl schnell nicht. Also auf in den Sommer! Ab Herbst wird dann hoffentlich auch endlich studiert, und zwar International Business. In einer Stadt, die nicht unbedingt Dresden heißen muss, allerdings hoffentlich nicht ganz so weit weg von zuhause ist... ;)

Spanien hat mir einige schöne Erfahrungen geschenkt, und ich bin John, Janet, Yamilette und Francesc sehr dankbar dass sie mich bei sich zuhause und auch in ihren Freundeskreis aufgenommen haben!

Thanks a lot to you, John and Janet, for giving me the chance to get to know Asturias and for letting me stay in your lovely barn!
Gracias Yamilette, Francesc y Krishna para la possibilidad de este experiencia de workaway. Me gusta mucho Mallorca y espero ver vosotros otra vez un dia!

Muchos besos de Anne

Samstag, 7. Januar 2012

Mallorca Teil I, nee eigentlich auch schon Teil II

Hola meine Lieben,

ich bin euch jetzt eine ganze Menge schuldig, glaube ich. Seit meiner ersten auf Mallorca ist dann doch wieder ein bisschen was passiert.
Bevor ich für Weihnachten und Silvester/Neujahr nachhause geflogen bin, hatte ich gute zwei Wochen um mich in Caimari einzuleben, die Leute kennenzulernen und mich eben in die Situation hineinzufinden.

In der Vorweihnachtszeit hatte ich doch leichtes Heimweh bekommen, und mir auf den letzten Drücker noch einen Flug nachhause gebucht. Dort angekommen habe ich gemerkt, wie sehr ich Dresden eigentlich vermisst habe. Ich habe den Heimaturlaub gerade noch pünktlich angetreten, um mich nicht komplett als Fremder zu fühlen in Dresden. Es war schön, alle wieder zu sehen. Weihnachten war schön, Silvester fast noch besser und überhaupt. Ich habe meine Familie und Freunde glaube ich nie höher geschätzt als zu dieser Zeit.

Trotzdem habe ich den Rückflug vorgestern wieder angetreten, um mit neuer Motivation in ein tolles neues Jahr zu starten... 2012 jetzt schon. Verdammt, wo bleibt die Zeit? Na jedenfalls, die ersten drei Monate von 2012 werde ich auf Mallorca verbringen. Ich wurde hier herzlich zurück begrüßt, was mich bestärkt hat, dass diese Reise von einer halben Ewigkeit sich auch gelohnt hat. Ich kenne jetzt die Flughäfen von Dresden, Frankfurt, Barcelona und Palma wirklich gut, kann man schon so sagen... Ich muss die Toiletten nicht mehr ewig suchen, ich weiß wo welche Anzeigetafel ist und welcher Imbiss tatsächlich was verkauft, was man essen kann (und wo auf dem großen Gelände er sich befindet...). Was 2-3 Stunden Wartezeit nicht so alles mit sich bringen... :)

Naja. Habe ich euch meine jetzige Gastfamilie eigentlich schon mal richtig beschrieben? Ich glaube nicht.
Also... Yamilette ist vom ersten Tag wie eine liebe Freundin zu mir gewesen. Sie ist jemand, der doch recht in die spirituelle Ecke neigt und an sich ein wirklich harmoniebedürftiger Mensch ist. Obwohl... Ich bin diejenige, die sich höflich aus dem Zimmer begibt, wenn das Ehepaar Jimenez Martinez Jordá undnocheinNamedenichgradnichweiß eine ihrer lautstarken Diskussionen führt... Manchmal geht das so schnell, dass man gar nichts versteht, und denkt die Welt geht unter - und es kann darum gehen, ob der Sohnemann heute mit Freunden ins Kino darf oder nicht. Oder andere Kleinigkeiten. Naja.... :)
Francesc, ist die Seite vom Ehepaar, die sich dann und wann unter den Pantoffel der Frau begibt. Er ist wirklich lieb - manchmal fast zu lieb habe ich das Gefühl - und ich komme gut mit ihm klar.
Naja. Sind halt ein Ehepaar, was sich gut ausgleicht...

Krishna hat seinen Namen, weil seine Mutter an diese Gottheit gebetet hat, als es bei seiner Geburt Schwierigkeiten gab. Und ich finde, er ist genauso außergewöhnlich wie sein Name. Allerdings weiß ich nicht
genau, woran es liegt - denn auf der anderen Seite ist er einfach nur ein normaler kleiner Junge. Ein kleiner Junge, der Stress macht, wenn er ins Bett muss, der sein Abendbrot nicht aufessen will oder durch die Gegend tobt und eben auch nervig sein kann.

Allem in allem ist es seine sehr sympathische Familie, die mir schon nach der ersten Woche gesagt hat, ich würde besser zu ihnen passen, als alle AuPairs/Helfer/whatever vorher. Und auch ihre Freunde sind total offen und nett und alles. Ein besonderer Anlaufpunkt von mir ist eine befreundete deutsche Familie, und da besonders die Mama, Martina. Ich bin zwar hier um Spanisch zu lernen, aber ab und zu mal auf Deutsch zu quatschen tut auch gut. Und sie ist wirklich nett (obwohl sie einige meiner "typisch deutschen" Sachen anders sieht, wo wir uns immer darauf berufen dass sie aus dem Ruhrpott kommt und ich aus "dem Osten").

Genau. Ja. Freunde in meinem Alter habe ich noch nicht, vielleicht wird das ja noch. Ich hoffe. Aber hier im Dorf gibt es anscheinend keine "Jugend" in diesem Sinn, und in der nächsten größeren Stadt, Inca, hab ich bisher nur dubios anmutende Leute gesehen... Von Palma ganz zu schweigen. Na mal sehen.

Heute war ich gleich mal etwas spazieren. Natürlich immer bergauf, in die Berge. In der Hoffnung, eine Stelle zu finden, von der man das Meer sehen kann ohne wirklich extrem weit wandern zu müssen... ;) Yep, heute war ich faul (natürlich nur heute). An sich ist es von hier nicht weit bis auf die Gipfel der Tramuntana. Caimari liegt direkt zu Füßen der Berge, und alles was man machen muss ist die Wanderschuhe anziehen und losmarschieren, um ein frisches Lüftchen um die Ohren gewedelt zu bekommen. Steil bergauf zu marschieren... Das ist wahrscheinlich die Sache, die Anfänger etwas demotiviert. Aber für mich ist es die Aussicht, die einen vorantreibt. Ich konnte nach der ersten "Etappe" das gesamte Flachland bis zur nächsten "gegenüberliegenden" Bergreihe überschauen. Und das schöne Licht der Dämmerung war auch ein Higlight. Und der Grund weswegen ich mich schleunigst auf den Heimweg begeben hab (ja, ich bin noch im Hellen wieder am Haus gewesen). Unterwegs bin ich an einem Kletterer vorbeigekommen, der sich allein gewähnt hat, und sich umgezogen hat - in dem Moment als ich vorbeigekommen, ihn gesehen hab und grüßen wollte, hat er seine Hose ausgezogen... Und die Unterhose gleich mit runtergezogen. Nun sag mir doch einer dass Spaziergänge langweilig sind. Naja... gegrüßt hat er nicht danach.

Das war dann auch das erwähnenswerteste, was mir zuletzt passiert ist. Ich hoffe wie immer, dass bei euch alles Bestens ist und es euch gut geht!

Fühlt euch gedrückt von eurer

Anne