Freitag, 16. März 2012

Der Abschluss-Post

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich diesen Blog ja noch gar nicht abgeschlossen habe... Ich weiß nicht, ob es schon alle wissen, aber ich bin mittlerweile wieder zuhause, in Dresden. Naja - alle, die es interessiert wissen es sicherlich ;).

Naja, dann hole ich diesen längst überfälligen Post mal auf.

Vor mittlerweile 2 1/2 Wochen bin ich wieder hier in Deutschland gelandet. Ich hab meine Reise abgebrochen, weil mein Bauchgefühl mir gesagt hat dass die Reise wohl eher zuhause auf andere, wichtigere Weise weitergeht als in Spanien. Ausnahmesweise bin ich diesem Gefühl dann mal gefolgt.

Ich kann trotzdem auf fünf aufregende, interessante und sehr lehrreiche Monate zurückblicken!

In Asturias habe ich als erstes weniger in die spanische als noch einmal in die englische Kultur geschnuppert (und das noch viel intensiver als bei meinen voherigen England-Reisen). Die frische Luft dort oben hat mir gut getan und war wie ein frischer Wind durch meinen Kopf. Ich habe auf Berggipfeln gestanden, grandiose Aussichten genossen und habe, unglaublicherweise für einige, Spaß daran gehabt, die Erde zu durchwühlen und Rasenmäher-Trecker zu fahren :D. So schnell vergisst man doch nicht, dass man vom Land stammt. Einmal Dorfkind, immer Dorfkind.

Danach hat es mich allerdings erstmal in die Großstadt gezogen, wo ich erstmal meine, nach Asutrias recht kümmerlich anmutende Garderobe aufgefrischt habe. Neu eingekleidet bin ich dann (immer noch recht allein, die Nebenwirkung eines Einzelzimmers im Hostel) in die Tiefen von Barcelona eingetaucht. Jeden Tag habe ich eine andere Ecke der Stadt erforscht, und wäre am liebsten nicht mehr abgereist. Am letzten Tag habe ich eine alte Freundin meiner Tante getroffen, was auch sehr schön war. Ich hatte sie das letzte Mal gesehen, als ich ein kleines Mädchen war. Ein Wunder, dass wir uns erkannt haben - aber die Busstation war auch klein genug.

Nach Barcelona war Mallorca an der Reihe. Dort bin ich auch wieder bei einer unglaublich lieben Familie gelandet. Dort habe ich etwas mehr über wahre Hippie-Kultur erfahren und alles, was damit zusammenhängt gelernt. Und wann es an der Zeit ist, offen zu reden. Und dass man auch Freundschaften schließen kann, das Alter ganz außer Acht gelassen! Und, und, und. Spanisch habe ich letzten Endes übrigens auch gelernt! :) Das war wohl die Absicht. Wenn auch nicht die einzige.

Auf Mallorca habe ich die ganze Zeit in Caimari gelebt, habe aber die letzte Woche nocheinmal in der Nähe von Palma verbracht. In der Woche habe ich nochmal die schönste Seite Mallorca gesehen - bei schönstem Sonnenschein und um ständig 20°C. Vorher war es hauptsächlich kalt. Es gab ja sogar zwei Mal Schnee! :)

Zum Schluss habe ich im Flugzeug allerdings trotzdem nur das hier gedacht: Bring mich nachhause...



So, und was mache ich jetzt? Ich arbeite als Praktikant im Familienbetrieb, was mir tatsächlich Spaß macht. Ich habe mich bis jetzt dagegen gestreubt, aber nach einer weiteren 'Überbrückungswoche' habe ich bemerkt, wie schnell die Tage eigentlich vorbei gehen. Ich bekomme auf Aufgaben, die mir liegen und ich kann zeigen, was ich drauf habe. Well, besser geht es wohl schnell nicht. Also auf in den Sommer! Ab Herbst wird dann hoffentlich auch endlich studiert, und zwar International Business. In einer Stadt, die nicht unbedingt Dresden heißen muss, allerdings hoffentlich nicht ganz so weit weg von zuhause ist... ;)

Spanien hat mir einige schöne Erfahrungen geschenkt, und ich bin John, Janet, Yamilette und Francesc sehr dankbar dass sie mich bei sich zuhause und auch in ihren Freundeskreis aufgenommen haben!

Thanks a lot to you, John and Janet, for giving me the chance to get to know Asturias and for letting me stay in your lovely barn!
Gracias Yamilette, Francesc y Krishna para la possibilidad de este experiencia de workaway. Me gusta mucho Mallorca y espero ver vosotros otra vez un dia!

Muchos besos de Anne

Samstag, 7. Januar 2012

Mallorca Teil I, nee eigentlich auch schon Teil II

Hola meine Lieben,

ich bin euch jetzt eine ganze Menge schuldig, glaube ich. Seit meiner ersten auf Mallorca ist dann doch wieder ein bisschen was passiert.
Bevor ich für Weihnachten und Silvester/Neujahr nachhause geflogen bin, hatte ich gute zwei Wochen um mich in Caimari einzuleben, die Leute kennenzulernen und mich eben in die Situation hineinzufinden.

In der Vorweihnachtszeit hatte ich doch leichtes Heimweh bekommen, und mir auf den letzten Drücker noch einen Flug nachhause gebucht. Dort angekommen habe ich gemerkt, wie sehr ich Dresden eigentlich vermisst habe. Ich habe den Heimaturlaub gerade noch pünktlich angetreten, um mich nicht komplett als Fremder zu fühlen in Dresden. Es war schön, alle wieder zu sehen. Weihnachten war schön, Silvester fast noch besser und überhaupt. Ich habe meine Familie und Freunde glaube ich nie höher geschätzt als zu dieser Zeit.

Trotzdem habe ich den Rückflug vorgestern wieder angetreten, um mit neuer Motivation in ein tolles neues Jahr zu starten... 2012 jetzt schon. Verdammt, wo bleibt die Zeit? Na jedenfalls, die ersten drei Monate von 2012 werde ich auf Mallorca verbringen. Ich wurde hier herzlich zurück begrüßt, was mich bestärkt hat, dass diese Reise von einer halben Ewigkeit sich auch gelohnt hat. Ich kenne jetzt die Flughäfen von Dresden, Frankfurt, Barcelona und Palma wirklich gut, kann man schon so sagen... Ich muss die Toiletten nicht mehr ewig suchen, ich weiß wo welche Anzeigetafel ist und welcher Imbiss tatsächlich was verkauft, was man essen kann (und wo auf dem großen Gelände er sich befindet...). Was 2-3 Stunden Wartezeit nicht so alles mit sich bringen... :)

Naja. Habe ich euch meine jetzige Gastfamilie eigentlich schon mal richtig beschrieben? Ich glaube nicht.
Also... Yamilette ist vom ersten Tag wie eine liebe Freundin zu mir gewesen. Sie ist jemand, der doch recht in die spirituelle Ecke neigt und an sich ein wirklich harmoniebedürftiger Mensch ist. Obwohl... Ich bin diejenige, die sich höflich aus dem Zimmer begibt, wenn das Ehepaar Jimenez Martinez Jordá undnocheinNamedenichgradnichweiß eine ihrer lautstarken Diskussionen führt... Manchmal geht das so schnell, dass man gar nichts versteht, und denkt die Welt geht unter - und es kann darum gehen, ob der Sohnemann heute mit Freunden ins Kino darf oder nicht. Oder andere Kleinigkeiten. Naja.... :)
Francesc, ist die Seite vom Ehepaar, die sich dann und wann unter den Pantoffel der Frau begibt. Er ist wirklich lieb - manchmal fast zu lieb habe ich das Gefühl - und ich komme gut mit ihm klar.
Naja. Sind halt ein Ehepaar, was sich gut ausgleicht...

Krishna hat seinen Namen, weil seine Mutter an diese Gottheit gebetet hat, als es bei seiner Geburt Schwierigkeiten gab. Und ich finde, er ist genauso außergewöhnlich wie sein Name. Allerdings weiß ich nicht
genau, woran es liegt - denn auf der anderen Seite ist er einfach nur ein normaler kleiner Junge. Ein kleiner Junge, der Stress macht, wenn er ins Bett muss, der sein Abendbrot nicht aufessen will oder durch die Gegend tobt und eben auch nervig sein kann.

Allem in allem ist es seine sehr sympathische Familie, die mir schon nach der ersten Woche gesagt hat, ich würde besser zu ihnen passen, als alle AuPairs/Helfer/whatever vorher. Und auch ihre Freunde sind total offen und nett und alles. Ein besonderer Anlaufpunkt von mir ist eine befreundete deutsche Familie, und da besonders die Mama, Martina. Ich bin zwar hier um Spanisch zu lernen, aber ab und zu mal auf Deutsch zu quatschen tut auch gut. Und sie ist wirklich nett (obwohl sie einige meiner "typisch deutschen" Sachen anders sieht, wo wir uns immer darauf berufen dass sie aus dem Ruhrpott kommt und ich aus "dem Osten").

Genau. Ja. Freunde in meinem Alter habe ich noch nicht, vielleicht wird das ja noch. Ich hoffe. Aber hier im Dorf gibt es anscheinend keine "Jugend" in diesem Sinn, und in der nächsten größeren Stadt, Inca, hab ich bisher nur dubios anmutende Leute gesehen... Von Palma ganz zu schweigen. Na mal sehen.

Heute war ich gleich mal etwas spazieren. Natürlich immer bergauf, in die Berge. In der Hoffnung, eine Stelle zu finden, von der man das Meer sehen kann ohne wirklich extrem weit wandern zu müssen... ;) Yep, heute war ich faul (natürlich nur heute). An sich ist es von hier nicht weit bis auf die Gipfel der Tramuntana. Caimari liegt direkt zu Füßen der Berge, und alles was man machen muss ist die Wanderschuhe anziehen und losmarschieren, um ein frisches Lüftchen um die Ohren gewedelt zu bekommen. Steil bergauf zu marschieren... Das ist wahrscheinlich die Sache, die Anfänger etwas demotiviert. Aber für mich ist es die Aussicht, die einen vorantreibt. Ich konnte nach der ersten "Etappe" das gesamte Flachland bis zur nächsten "gegenüberliegenden" Bergreihe überschauen. Und das schöne Licht der Dämmerung war auch ein Higlight. Und der Grund weswegen ich mich schleunigst auf den Heimweg begeben hab (ja, ich bin noch im Hellen wieder am Haus gewesen). Unterwegs bin ich an einem Kletterer vorbeigekommen, der sich allein gewähnt hat, und sich umgezogen hat - in dem Moment als ich vorbeigekommen, ihn gesehen hab und grüßen wollte, hat er seine Hose ausgezogen... Und die Unterhose gleich mit runtergezogen. Nun sag mir doch einer dass Spaziergänge langweilig sind. Naja... gegrüßt hat er nicht danach.

Das war dann auch das erwähnenswerteste, was mir zuletzt passiert ist. Ich hoffe wie immer, dass bei euch alles Bestens ist und es euch gut geht!

Fühlt euch gedrückt von eurer

Anne

Sonntag, 4. Dezember 2011

Barcelona Teil II - Der Anfang von etwas Neuem

Hola otra vez ihr Lieben,

meine Woche in Barcelona ist viel zu schnell vorbeigegangen. Um euch das ganze mal eben zusammenzufassen, hab ich jetzt meinen Kalender aufgeschlagen... Der dient jetzt als Tagebuch, in das ich alles kritzel, um es ja nicht zu vergessen...

Meine erste Nacht in Barcelona war doch nicht so kurz wie ich dachte, an den Lärm in den Straßen gewöhnt man sich - vor allem wenn man sehr müde ist :).

Am Dienstag habe ich mich langsam vorgetastet was die Stadt angeht... Ich bin über die Ramblas spaziert, hab mir den Placa de Catalunya angeschaut (wo jetzt eine große Eislaufbahn aufgebaut steht - Heimweeeh!).
Ich hab mir das riesige Corte Ingles von innen angesehen, und meinen Bedarf nach Sachen ohne Löcher und ansehnlichen Schuhen gestillt. Ich hab mich so über die Sachen gefreut, dass ich die neuen Sachen gleich angezogen habe, und ganz stolz durchs Barrí Gòtic marschiert bin. Ich hab die Catedral Basilica de Barcelona gesehen. Das ist die mit dem malerischen Innenhof, in dem Palmen wachsen und in dem Gänse gehalten werden. Als ich dort angekommen bin, war es schon dunkel - alles wunderschön beleuchtet - und an jeder Ecke gab es Straßenmusik. Und an einer Ecke gab es jemand besonders begabtes. Er heißt Rodrigo Sommi und hat eine echt tolle Stimme. Ich hab mich kurz mit ihm unterhalten, und er hat mir dann zusammen mit seinem "Autogramm" noch seine Emailadresse gegeben... Und an dem Nachmittag habe ich auch eure Postkarten geschrieben und abgesendet.

Der Mittwoch hat auch wieder sehr entspannt begonnen. Ich bin die Ramblas langspaziert, um am Palau de Güell herauszukommen, den ich mir schließlich auch angeschaut habe. Der Palau de Güell ist eines der architektonischen Besonderheiten von Antoní Gaudí, der sich echt anzuschauen lohnt. Ich habe zwar - ermäßigt - 8,00€ bezahlt, aber es hat sich wirklich gelohnt. Von dem Dach aus hat man wunderbare Aussichten auf Barcelona (und vernachlässigte Hinterhöfe).

Anschließend bin ich Richtung Placa Urquinaona gelaufen, um erstmal den Palau de la Musica zu verpassen, den ich eigentlich gesucht habe. Ich hab ihn trotzdem - durch pures Glück - gesehen, und natürlich mal wieder gestaunt. Ich habe in Barcelona, wie auch in London, die ganzen außergewöhnlichen Gebäude schon fast wieder als normal empfunden, einfach weil es soviel davon gibt... Ich bins weiter drauflos gestiefelt, durch die vielen kleinen Gassen, nur mit einer groben Richtung im Hinterkopf - dem Arc de Triunf. Ich weiß nicht wieso ich mir einen Plan gekauft habe, wenn ich doch immer nur die Leute frage... Irgendwann bin ich auf eine größere Straße gekommen, die nicht tatsächlich direkt zum Arc de Triunf geführt hat... Ich finde, man muss definitiv dort gewesen sein. Wenn man die Promenade hinunterläuft, kommt man direkt am Park de la Ciutadella heraus. Einfach nur wunderschön... Das wichtigste hier ist der große Brunnen... Der ist simplemente herrlich.
Anschließend wollte ich auch noch etwas von der Barceloneta sehen, dem Hafenviertel. Dort ist alles ganz modern gehalten, und wunderschön beleuchtet. In ganz Barcelona (und allen anderen Städten) sind Schmuckbeleuchtungen für Weihnachten aufgehangen. Es gibt zwar keinen Schnee, nichtmal Regen, aber Weihnachtsstimmung herrscht definitiv. Das hat dann doch ganz schönes Heimweh wachgerufen bei mir, und ich habe entschieden an Weihnachten nachhause zu kommen. Noch weitere vier Monate ohne die Familie ist dann doch ganz ordentlich. Und Weihnachten ohne Familie? Ohne das schöne Dresden? Das wäre sehr hart geworden.
Naja... Das "Highlight" des Abends war, dass ich Rodrigo wiedergesehen hab. Yeah... Und seitdem nie wieder.

Wo ich geglaubt habe, dass ich in Barcelona wohl nicht mehr irgendjemand kennenlernen werde, da hat mich der Donnerstag eines anderen belehrt. Ich hab mir Wolle besorgt, und dann einfach am Placa de Catalunya auf einer Bank gemütlich gesessen und gehäkelt... Ja, ich bin irgendwie anders, das wisst ihr ja.
Jedenfalls hätte ich ohne das Häkeln nicht den nettesten Italo-Schweizer ever kennengelernt. Der gute heißt Francesc und hat mich von der Bank neben mir aus gefragt, ob ich wüsste wo die Casa Batlló ist. Ich hab geantwortet, und vorgeschlagen dass wir zusammen hingehen könnten wenn er mag, da ich da auch hinwollte (nachdem ich die nächste Reihe zuende gehäkelt hätte... ). Also sind wir zusammen hingelaufen. Auf dem Weg haben wir uns unterhalten. Und in welcher Sprache? Französisch! Ich hätte nicht gedacht, dass ich mir noch irgendwas davon behalten habe... Aber peu á peu ist es alles zurückgekommen, und so haben wir uns gebrochen in französisch (und auch spanisch, englisch, deutsch und italienisch) unterhalten... Unfassbar, dass wir uns echt einigermaßen verstanden haben. Jedenfalls haben wir uns auch noch La Pedrera (von außen) und die Sagrada Familia angeschaut. Überall, wo Eintritt gefragt war, hat er mich eingeladen.. Ich durfte ihm nur ein Wasser und ein Pincho (belegtes Brot) bezahlen... Grazie molto Francesc! Es war echt lustig mit ihm.
Für die Sagrada Familia fehlen mir alle Worte, man muss sie einfach gesehen haben... Von innen, außen und oben. Letzeres war absolut genial... Eine bessere Aussicht als von der Sagrada hat man nur noch von Montjuic aus.
Nach der Sagrada hab ich noch einen Schlenker zum Park Güell gemacht, und bin die Route abgelaufen, die ich im Video zu "Jona Vark" von Gypsy & The Cat gesehen habe... Hach, ist es schön Schauplätze aus Filmen selber zu sehen.

Ja. Und schon war es Freitag. Den Freitag hab ich in Montjuic verbracht. Ich bin mit der Metro zum Placa Espanya gefahren, und von dort habe ich die Gegend wieder zu Fuß erforscht. Ich war im Poble Espanol, und danach im Museu Nacional dÁrt de Catalunya (MNAC). Der Poble Espanol ist wie ein kleines Dorf (bei dem man Eintritt zahlen muss, wenn man hineinwill), in dem alle verschiedenen Bauarten Spaniens aus allen verschiedenen, einflussreichen Zeitaltern. Von der Gotik bis zum Modernismus ist alles dabei. In den Häusern sind kleine, feine Geschäfte zu finden, ein bisschen wie in der Neustadt in Dresden.

Im MNAC habe ich Werke von den wichtigsten spanischen Größen - da sind Gaudí und Picasso nur ein Anfang. Zum Schluss wollte ich nicht mehr aufstehen, von diesen wunderbaren weichen Couches in der großen Halle unter der Kuppel, vom vielen Laufen. Aber ich hab mich aufgerafft, und weitergemacht mit den Jardins de Laribal, einem ganz schicken Park, mit vielen kleinen Winkeln. Außerdem bin ich an der Fundacion de Miro vorbeigekommen. Und danach habe ich unglücklicherweise anstatt der Teleferic nach oben zum Castell, die Funicular nach unten genommen... Und weil ich einmal unten war, bin ich dort eben geblieben... (Es hätte sich von der Zeit nicht mehr wirklich gelohnt.) Ich habe nur später abends noch einmal einen kleinen Bummel durch die großen Straßen gemacht..

Jaaaa... Samstag. Letzter Tag. Vormittags habe ich nur einen kleinen Spaziergang gemacht, auf dem ich nicht tatsächlich ein paar "Youtube-Stars" gesehen habe... Ich dachte, ich schaue nicht richtig, aber meine Ohren haben auch 'ja' gesagt :). Bevor ich nach Spanien gekommen bin, habe ich mir auf youtube immer mal spanische Gitarrenmusik gesucht. Und dabei sind mir immer wieder Videos von denselben Leuten, immer an verschiedenen Orten in Barcelona untergekommen - und die Musik war immer total schön. Als ich sie gesehen habe, hab ich mir dann gleich eine CD mitgenommen... Das beste ist, dass sie mein Lieblingsstück, von denen die ich schon gehört habe, gespielt hatten. Und das ganze auch noch vor einem Restaurent, was "Edelmann" heißt. :D Verrückte Welt.
Nun ja.. Mittags habe ich mich dann auf den Weg nach Caldes de Montbui gemacht, einen kleinen Stadt vor Barcelona. Dort wohnt Irina, eine Freundin meiner Tante, mit ihrer Familie. Ich habe sie als Kind kennengelernt, und seitdem nicht mehr gesehen. Das Treffen hier war recht spontan, aber trotzdem total schön. Mit ihrer kleinen - und absolut süüüüüüßen - Tochter Emma haben wir einen Spaziergang durch das mittelalterliche Zentrum gemacht, durch kleine Gassen und über den Weihnachtsmarkt. Nach einem Kaffee haben wir ihren Mann Manu getroffen und ein paar Einkäufe erledigt. Danach wurde ich eingeladen, mit ihnen zu Abend zu essen, was ich auch sehr gern angenommen habe... Die drei sind eine echt niedliche und schrecklich nette Familie. Um 22.00 Uhr habe ich dann einen Bus zurück nach Barcelona genommen. Das war glaube ich der schönste Tag in dieser ganzen Woche! :)

Ja, und heute bin ich in um 8.00 Uhr aufgestanden, habe gefrühstückt und habe dann tatsächlich zwei Stunden gepackt... Zum Schluss habe ich doch gegen die Rucksäcke gewonnen, und alles bestens verpackt und eingepackt bekommen... Nach einem letzten Spaziergang durchs Barrí Gótic hat sich ein wandelnder Rucksack auf den Weg zum Flughafen-Bus am Placa Catalunya gemacht... Ich bin stolz darauf, wie fit mich mein Gepäck macht... Hat der Shoppingwahn doch noch sein Gutes. -.-

Naja... Was ich von Spanien gesehen? Das Landleben, das Großstadtleben - jetzt folgt das Inselleben... Yippieh!

Ich bin hier wieder bei einer sehr sehr netten Familie gelandet. Circa eine halbe Stunde im Auto von Palma entfernt liegt eine Kleinstadt namens Caimari, in der die Jimenez' ihr Haus haben. Yamilette ist eine ganz ganz Liebe, und Francesc ebenso. Er und Krishna, der kleine (9), sind echt lustig drauf. Und ich hab langsam das Gefühl, mich ordentlich in Spanisch ausdrücken zu können... Yeah! Hasta la vista Touristenspanisch, hier kommt das Expertenwissen... nicht (ganz). Wir reden abwechselnd in Englisch und Spanisch, damit beide Seiten bekommen, was sie wollen. Mit Krishna rede ich nur Englisch.. Er war am Anfang ganz schüchtern zu mir, aber ich hab ihn wie Georg behandelt, und er ist schnell aufgetaut ;). Zum Schluss hat er mir sein ganzes Spielzeug gezeigt und erklärt, und wir haben uns einen Katalog mit Spielzeug angeschaut und entschieden was wir auf die Wunschliste setzen und was nicht... Er ist echt ein Süßer. Und sehr hell und schlau für das Alter.

Ich bins gespannt, wie die Zeit hier wird. Ich werde mich als Nächstes erstmal in Caimari und Palma umschauen, ganz viel mit Krishna basteln und musizieren und mich um mein Flugticket nachhause kümmern. Und noch mehr Mützen häkeln!! :D

Naja, es war schon irgendwie ein langer Tag. Ich hoffe, es geht euch allen gut und wünsche noch einen schönen 2. Advent!

Seid ganz lieb gegrüßt von der
Anne

Barcelona Teil I

Hola again meine Lieben,

das mit den 10°C tagsüber hat sich nicht geändert, auch in Barcelona scheinen diese Temperaturen zu herrschen.

Vor dreieinhalb Stunden haben mich John und Janet im Flughafen Asturias abgesetzt, wo ich eine ganze Weile darauf gewartet habe, ins Flugzeug zu können…
Ich hab ein überteuertes Bocadillo gegessen, dessen Schinkenbelag sich sehr gegen sein Schicksal gewehrt hat. Anschließend im Flugzeug, hab ich gar nicht gemerkt wo die Stunde Flug war, denn ich hab alles verschlafen… Mit Musik im Ohr hab ich nicht mal die üblichen Ohrenschmerzen gehabt – ich hab den Druck gemerkt, aber mehr nicht… Ich war wohl zu müde. -.-
Angekommen im Flughafen von Barcelona, war es eine kleine Wanderung bis zur Gepäckabholstation. Auf dem Weg habe ich jede Telefonzelle ausprobiert, um mich zuhause zu melden – keine hat funktioniert. Trotzdem bin ich jede Menge Kleingeld losgeworden. Ich hab also ein wenig sinnlos Zeit verbummelt, und habe dann verzweifelt in einer riesigen Halle das richtige Gepäckband gesucht. Mein Rucksack war eins von drei letzten Gepäckstücken, was einsam seine Runden gedreht hat…
Der Rest war relativ einfach: Die Ausschilderungen für die Verkehrsanbindungen waren unverfehlbar, und schnell hatte ich ein Busticket und einen Platz im entsprechenden Bus. Ich bin bis zum Placa de Catalunya gefahren, um mir dort ein Taxi zu nehmen. Da es dunkel war, und ich einem nachts doch recht zwielichtigen Viertel untergekommen bin, wollte ich nicht ungedingt durch die Straßen irren… „Mein“ Taxifahrer war recht jung, sehr nett und sehr hilfsbereit. Wir haben uns unterhalten, er hat mir alles aufgezählt was ich unbedingt sehen muss und nachdem ich bezahlt hatte (aber trotzdem nicht wusste, wo genau das Hostel ist), ist er nicht abgedüst, sondern hat mit mir das Hostel gesucht. Fand ich super nett. Es war nicht weit, nur ein paar Meter.
Der Eingang ist recht pompös, aber das Hostel selbst weniger. Ich weiß nicht, was ich von dem Mann an der Rezeption halten soll… Mein Zimmerchen ist eine kleine Zelle mit einem Bett, Waschbecken, Schrank und Stuhl – und, jetzt kommts – einem Balkon! Yeah. Ich hab keinen Luxus erwartet, aber den Balkon find ich toll. Er ist gerade so groß, dass sich zwei Personen drauf quetschen können, aber man kann die gesamte Straße damit überblicken! J Ich bins glücklich. Und die Aussicht, die ich diese Nacht von dem Balkon habe, versetzt mich direkt ins Barcelona aus „Der Schatten des Windes“, wo dieses Viertel passend beschrieben wurde… Hohe Häuser, leicht heruntergekommen und dunkel, drängen sich um kleine Straßen und Plätze. Wenn ich hoch schaue, sehe ich große Topfpflanzen, die ebenso kleine Balkone wie meinen ausfüllen, und eine graue Wolkendecke. Wenn ich runterschaue, seh ich Leute in Bars und in Hauseingängen sitzen. Und wenn ich neben mich schaue, seh ich einen Elektriker in einem Kranhochsitz, der die Kabel noch mehr verwurschelt, als sie eh schon sind (wie es aussieht). Er schreit die ganze Zeit Dinge, die wohl an seinen Assistenten am Boden gerichtet sind. Ich merke, dass ich wieder in einer Stadt bin J.
Well, ich wage mich heute nacht nicht mehr raus, ich möchte erstmal alles im Tageslicht gesehen haben, bevor ich wagemutig werde…

Das sind die ersten Eindrücke, und jetzt bin ich müde…

Es tut mir leid, dass der letzte Blogeintrag zeitgleich mit diesem rauskommt, aber ich konnte es nicht anders einrichten. John und Janet waren aus dubiosen Gründen zuletzt recht geizig mit meiner Zeit am Rechner und am Telefon… Die meiste ist für Web.de – Emails (Spam löschen – das braucht seine Zeit) und Familien-Telefonate draufgegangen.

So, jetzt kuschel ich mich in meinen Schlafsack und wünsch buenas noches! Ich hab so eine Ahnung, dass diese eine kurze Nacht wird.

Liebstes, Anne

Asturias und anderes zusammengefasst

Hallo meine Lieben,

hier mal wieder ein Bericht, was bei mir so passiert/ passiert ist/ passieren wird…

Ich bin schon fast wieder am zusammenpacken, um mich wieder auf reisen zu begeben. Ab Übermorgen (Montag) ist es noch genau eine Woche, bis mein Flug nach Barcelona geht. Ich freue mich schon extrem auf die Woche in dieser unglaublichen Stadt. „Der Schatten des Windes“, „L’Auberge Espagnole“, Freunde und Familie haben mich schon total neugierig gemacht.
Es fühlt sich seltsam an, dass die erste Etappe dieser Reise durch Spanien (und zu mir selbst…) schon zu Ende ist. Ich habe Janet und John gut kennengelernt, und bin froh, so tolle Hosts bei meinem ersten Workaway-Trip gehabt zu haben. Ich habe einen Vergleich gesehen, wie eine Unterkunft für Helfer aussehen kann und bin froh hier eine überaus gut ausgestattete Version davon gehabt zu haben… Dafür bin ich schon sehr dankbar. Zwar habe ich die Nächte immer unter vier Decken verbracht und hab morgens zähneklappernd im Bad gestanden, aber dadurch fühl ich mich gerade doch etwas abgehärtet(er). :D
Ich habe die Hälfte der Tage meistens entweder mit Unkraut jäten, Rasenmähen oder Brombeeren entfernen verbracht – letzteres war die befriedigenste Arbeit, da das Grundstück jetzt komplett anders aussieht als an dem Tag, an dem wir angefangen haben. Ich hätte nie gedacht, dass es mal so an mir vorbeigehen würde, dass meine Klamotten total vermatscht von Erde sind und dass ich mir kaum mehr Mühe gegeben habe, meine Schuhe irgendwie sauber zu halten… Hier interessiert allerdings wirklich niemanden, wie du aussiehst. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit, egal ob sie dich kennen oder nicht.

Mittlerweile habe ich das Gefühl, mal bei mir angekommen zu sein und einen Plan zu haben… Ich will der Verchecktheit ein Ende setzen und mal wieder ‚normal’ werden, sollte das irgendwie möglich sein…

Wieder zurück in Deutschland werde ich mich natürlich zuerst an verschiedenen Fachhochschulen bewerben (ja, ich weiß, Uni ginge auch – letztendlich finde ich die FH’s aber besser). Ich habe eine kleine Liste gemacht: Es wird mich entweder nach

  • Dresden (für International Business)
  • Stralsund (für International Tourism & Leisure Mangement)
  • Nordhausen (IB)
  • Köthen (IB)
  • Leipzig (IB)
  • oder Berlin (IB)

verschlagen. Zumindest ist das der aktuelle Recherche-Stand. Mal sehen, was es wird. Ich werde mir für den nächsten Sommer entweder ein Praktikum suchen oder arbeiten gehen und auf ein Auto sparen. Das heißt ich bleibe Dresden zumindest bis zum Herbst 2012 ganz sicher erhalten… Ich bin darüber doch ganz froh. Ich glaube, nach diesen 6 Monaten ist mein Fernweh erstmal gestillt. Langsam aber sicher vermisse ich doch alle… Chris und Therry, Patricia und Tom, Jo und Vroni und selbst den kleinen Bruder… Und vor allem die liebe Familie. Ich weiß nicht, was das mit Weihnachten und Silvester wird. Was ich allerdings weiß, ist, dass es hart wird ohne euch und alleine unter quasi fremden Leuten. Obwohl ja meine Hoffnung ist, dass ich mir bis Weihnachten einen kleinen Freundeskreis auf Mallorca aufgebaut habe.

Anyway. Was wird in dieser letzten Woche noch so passieren? Nichts besonderes, schätze ich. Am Montag kommt Janet wieder (hurray) und ich bin dabei, ein kleines Abschiedsgeschenk für John und Janet zu basteln. Es ist eine Art Miniwebstuhl in einem Rahmen aus vier kleinen Stöcken, die ich zusammengebunden habe. Ich habe schon eine kleine Art „Matte“ gewebt, und sobald ich das fertig und fest habe, werde ich ein kleines Bild darauf Sticken. Der Untergrund ist aus dunkler, blau-grüner Wolle und die Stickerei wird eine Art helles Violett sein. Naja. Ich werde das ganze fotografieren, bevor ich es weggebe. Ich finde, es sieht jetzt schon sehr schön aus – es soll halt ein kleines Bild in einem Rahmen ergeben, nur aus „anderen“ Materialien.

Irgenwann werde ich natürlich auch einen „Frühjahrsputz“ in meiner Unterkunft veranstalten müssen, und alles waschen bevor es weitergeht.

Ich hoffe, davor noch einmal nach Luarca zu kommen. Ich wollte auch für Eli und John eine Kleinigkeit als Dankeschön besorgen und ihnen die Gitarre zurückgeben, die sie mir geliehen haben. Abgesehen davon habe ich bei ihnen ja auch einmal übernachtet (obwohl das auch mit Babysitten mit einem anstrengenden Kind verbunden war…) und durfte mit in einer Spanisch-Unterrichtsstunde von Eli sein.
Das war auch was… Wenn Übersetzungen oder Erklärungen von spanischen Wörtern gefragt waren, sind mir meistens nur die deutschen Begriffe eingefallen. Ich war sehr still in dieser Stunde, egal wie sehr ich mitgedacht habe. Hm.

Ich habe auch das Gefühl, ein miserables Englisch zu haben – es ist schon vorgekommen, dass John mich verständnislos angeschaut hat. Meistens  nur wegen Kleinigkeiten wie diese hier: Ich habe „ground“ anstatt von „bottom“ für den Boden von einem Topf verwendet, und ein Topf war für mich ein „pot“. Allerdings ist einfach mal alles, in dem man kochen oder braten kann, eine „pan“. Gewöhnungsbedürftig. Kein Wunder dass man da ins Stottern kommt… Immerhin bin ich jetzt geschulter in sämtlichen Übersetzungen von Gemüsearten und Werkzeugen…
Es ist ziemlich ironisch, dass ich mich hier über meine Englischkenntnisse auslasse obwohl ich eigentlich wegen meinem SPANISCH in SPANIEN bin… Naja. Zum Glück habe ich ja mein Lehrbuch bei mir und fliege übernächste nach Barcelona, wo hoffentlich niemand Englisch versteht!!! :D

Naja, ich glaube dieser Post war jetzt lang genug.

Ich vermisse euch alle! Fühlt euch gedrückt –

liebste Grüße von eurer
Anne

P.S. Auf dieser kleinen Kleiderstange mit Bügeln, die ich anstatt eines Schranks hier habe, hängt ganz einsam so ein kleines, grün-kariertes Trägerkleid. Das einzige Kleid, was ich neben den Pullis und Shirts eingepackt habe. Wieso eigentlich? Es sind +/-10°C tagsüber.  

Sonntag, 13. November 2011

Die Einsiedlerin

Hola hola!

Und ein weiteres kleines Update vom ereignisreichen Leben in Asturias...

Es gibt nicht besonders viel zu erzaehlen, ausser von einer "interessanten" Begegnung waehrend eines
Wanderausflugs...

Letzten Mittwoch wollte ich eigentlich eine etwas laengere Wanderung mit John machen. Da er aber
an dem Tag ein Problem mit seinem einem Bein hatte, bin ich alleine losgelaufen. An einer Kreuzung muss
ich allerdings eine falsche Richtung eingeschlagen sein, denn ich bin irgendwo herausgekommen, wo ich
nicht wirklich hinwollte...

Ich bin an einer Quelle vorbeigekommen - dort, wo auf der Karte eigentlich ein Dorf sein sollte. Und da, wo eigentlich ein ausgebauter Weg sein sollte, war Matsch und Mist. Und am Ende dieses Wegs war ein kleiner,
ziemlich vernachlaessigter Hof. Da ich leicht verloren war, wollte ich zumindest den Namen dieses Hofs wissen, und hab mich auf die Suche nach dem Eigentuemer gemacht. Ich wurde von ca. 10 laut bellenden Hunden und unzaehligen Huehnern begruesst. Zu sehen war ansonsten keiner, und ich bin erst einmal dem Weg gefolgt - als ich zurueckkam, stand in der Hofs auf einmal eine runzlige kleine Frau...
Je naeher ich ihr gekommen bin, desto mehr sind mir die Umstaende dieses Hofs klarer geworden... Sie war ziemlich ungepflegt - Dreck im Gesicht, stark riechend und hatte zerissene Sachen an. Ich muss wohl der erste Besucher seit einer ziemlich langen Zeit gewesen sein, und dann auch noch so ungewoehnlich...
Ich hab meine Frage gestellt, und dreimal wiederholt eine ziemlich ausfuerhliche Antwort bekommen... Da sie wohl lange nicht mehr jemanden gesprochen hat, hat sie mir ausserdem noch von vielen anderen Dingen erzaehlt, manches davon hatte ich leider nur zur Haelfte verstanden... Ich hab immer nur gelaechelt und genickt - jedes "si, si" hat sie immer weiter ermutigt, mir mehr zu erzaehlen. Ich wollte einfach nur weg - der Geruch war doch ziemlich penetrant... Naja. Irgendwann hab ich mich dann doch wieder auf den Weg machen koennen. Auf den Rueckweg, weil es zufaellig auch sehr nach Regen aussah obwohl es doch recht warm war an dem Tag.

Recht warm war es auch heute wieder - wir konnten im T-Shirt draussen arbeiten!

Letzens habe ich mich auch kurz mit dem einen Nachbarn unterhalten, der auf meinem Weg zur Muehle etwas an sein Haus anbaut. Er ist ziemlich locker drauf, und hat kein Problem mit meinem stockenden Spanisch gehabt, als ich ihm erklaeren wollte, dass ich "arranco las zarzas de las raizes" (die Brombeeren mit den Wurzeln ausreisse... ). Ich hab ihn spaeter am Tag nochmal getroffen, und ihm diese meine wunderbare Woerterbuch-Version vorgetragen... Er hat das geahnt, und nur gelacht... Immerhin hat er dann verstanden was ich wollte... Und er hat mir Tipps gegeben, die ich tatsaechlich verstanden habe... *hurray*.

So, und fuer weitere Bilder verweise ich euch einfach mal auf das gute "alte" Facebook...

Liebste Gruesse und hasta luego!

Montag, 7. November 2011

4. Woche und kein Ende in Sicht

Hola again,

und schon wieder ist eine Woche vergangen… Insgesamt bin ich schon 3 ½ Wochen hier… Allerdings kommt es bedeutend länger vor, was wahrscheinlich daran liegt, dass die Zeit hier nicht ganz so schnell vergeht – ich hab wahrscheinlich den entspanntesten Alltag ever. Well.

Was ist mir seit der Wanderung in den Bergen noch so passiert?

Abgesehen von den kleinen Jobs, war letzten Samstag X-Factor-Tag. Bekannte von John und Janet sind mitsamt der ganzen Familie vorbeigekommen. Es gab ein üppiges Dinner und danach eine ausgiebige Fernseh-Session (mit professionellen Kommentaren der jüngsten Söhne… ). Mein Beitrag zum Dinner waren zwei Mini-Bleche Apfel-Streuselkuchen. Meiner Meinung nach war der zu süß geraten, und die Streusel sahen zu matschig aus (ein Tick zuviel Margarine…). Der Meinung der Gäste nach war es perfekt – den Spaniern kann es ja gar nicht süß genug sein. Ausnahmsweise hat hier mal so was wie Trubel geherrscht!

Am Montag war das nächste „Highlight“: Vormittags komplett mit Rasenmähen beschäftigt (ich wieder auf dem grünen Rasenmähermobil, yippieyeah), haben wir abends eine andere Bekannte von John und Janet besucht. Sie ist das beste Beispiel für komplett abgeschiedenes Wohnen… Lynn stammt aus den USA, führt einen kleinen Hof in den Bergen und vermietet ein paar total urige Ferienhäuser. Sie nimmt auch manchmal Helfer auf – allerdings lebt man bei ihr etwas spartanischer als bei meinen Hosts. Zwar auch in einer kleinen Hütte, aber von der Ausstattung war diese das genaue Gegenteil von meiner Unterkunft. Sie hat mich auch gleich „engagiert“ – ich war kein Gast, sondern Helfer. So quasi anstatt „Freunde von Freunden sind auch meine“ – „Helfer von Freunden sind auch meine Helfer“. Warum nicht… Ich war dann mal kurz Kofferträger, als neue Gäste angekommen sind.

Die meiste Zeit war ich sowieso einfach nur gefesselt von der unglaublichen Aussicht von dort oben. Die ganze Anlage liegt am Hang, und unterhalb der Häuser geht ein steiler Hang hinunter – Wiese, soweit das Auge reicht. Weiter unten liegt ein kleiner Wald. Man hat wunderbar ein kleines Dorf, was direkt am Meer lag, gesehen. Durch das Panorama haben sich zwei große Landzungen, die ins Meer ragen, gezogen.

Die Dämmerung hat gerade eingesetzt, als wir da oben waren. Ich konnte kaum das Meer und den Himmel auseinanderhalten. Genau da hat man auch langsam die gruppenweise verstreuten Lichter gesehen – hier und da mal ein paar, wo jeweils ein Haus war. Lynn hat uns zum Schluss noch etwas zu essen angeboten, und ich konnte absolut nicht mithalten in der Unterhaltung, die folgte… Es ging um spezielle Bepflanzungsstrategien von Beeten, und wann und wo man am besten Bohnen pflanzt etc. und das in einem Wahnsinnstempo. Ich fand Lynn eine ziemlich beeindruckende Frau – sie war etwas älter, aber total aufgeschlossen und locker. Sie kam einfach nur total souverän herüber, und bei ihr kann man sicher sein, dass sie alles im Griff hat… Wie gesagt, kaum waren wir da hat jeder sofort eine Aufgabe bekommen. Da war ich noch froh, dass ich die Koffer tragen durfte ;). Anyways – diese Aussicht ist alles wert.

Und weiter geht es… Am nächsten Tag, Dienstag, hatte ich wieder frei. Weil gutes Wetter war, haben John und Janet spontan festgelegt, dass wir eine kleine „Asturias-Rundfahrt“ machen. Um 11:00 ging es los. Wir sind drei Stunden quer durchs Land, über die Berge und durch die Täler gefahren. Wir haben wahnsinnige Aussichten genossen und bestaunt. Bis irgendwann der Hunger eingetreten ist… Wir haben uns drauf geeinigt, an der nächsten Bar zu halten. Im nächsten Dorf. Wenn mal wieder ein größeres Dorf kommt. Zwischendurch haben wir sogar ein einziges Haus am Straßenrand gesehen, was nur für sich ein Ortseingangs- und Ortsausgangsschild hatte… „Gavín“ hieß das… Wir haben vermutet, dass der Besitzer so heißt.

In einer kleinen Stadt namens Andales haben wir dann eine weitere Stunde später Stopp gemacht. Der ganze Ort war zu der Zeit wie ausgestorben, alle waren auf dem Friedhof versammelt, da an diesem Tag traditionell der Toten gedacht wird hier. Wir haben derweil einen kleinen Rundgang gemacht, um schließlich (als alle Einwohner wieder auf den Straßen waren und die Bars bevölkert haben) irgendwo ein Sandwich (Pincho) zu holen und uns wieder auf den Rückweg zu machen. Auf der Rückfahrt haben wir auf einer anderen Route ebenfalls phänomenale Aussichten genossen. Was ich hier außerdem sehr bemerkenswert finde, ist dass selbst in den abgelegensten Ecken die Straßen in einem richtig guten Zustand gehalten werden. Es werden umständliche Brücken gebaut, und Straßen, bei denen man denkt sie sind so stark befahren wie eine Autobahn in Deutschland. Tatsächlich kommen höchstens 5 Autos am Tag vorbei (pi mal Daumen … ).


Am nächsten Tag bin ich mit Janet wieder nach Luarca gefahren, um ein paar Sachen zu besorgen… Unter anderem wollte ich ein paar ordentliche Socken haben, weil das Wetter doch kälter ist als meine vorherige „Ausrüstung“ es abgehalten hätte… Anyways – einmal in der Stadt kamen wir uns vor wie inmitten eines Mini-Orkans. Man hat die Hälfte der Waren von den Markständen im Fluss schwimmen sehen, und einmal stand ich auf einmal mit einem Weidenkorb in meinen Armen da… Was für ein schönes Wetter für einen Spaziergang. Außerdem hab ich der Post einen weiteren Besuch abgestattet – die nächste Runde Briefe ist draußen .

Well… was ist das nächste erwähnenswerte? Janet ist am Freitag in aller Frühe nach Barcelona abgereist, um von dort nach England zu fliegen. Ich werde jetzt für zwei Wochen mit John allein klarkommen müssen. Bis jetzt hat alles ganz prima geklappt. Und wenn der Alltag nicht so schon total entspannt wäre, würde ich sagen es ist seitdem NOCH entspannter… Ihr hört absolut keine Klagen von mir :D.

Das nächste Klein-Projekt was anstand war das Auswechseln von Ofenrohren. John und Janet haben einen wunderschönen Kamin im Wohnzimmer, der leider nicht ganz zu nutzen war, weil eine spanische Firma zu faul war zwei Rohre tatsächlich zu verbinden und abzudichten. Die zeitweilige Verbindung von den Rohren war eine Lage Alufolie. Sehr gut, sag ich da nur. Als Janet ein Feuer machen wollte, war das ganze Wohnzimmer voller Rauch.

Mithilfe von dem anderen John, einem Freund, hat John L. dann die alten Rohre rausgenommen und neue eingebaut. Zwischendurch hatten wir dann ein schönes Loch in der Wand. Um von draußen an das Loch heranzukommen haben wir dann ein kleines Gerüst aufgebaut, was eine leicht wackelige Aufgabe war. Well… Heute sind die letzten kleinen Handgriffe passiert, und sobald die Abdichtung getrocknet ist, wird es auch in diesem Wohnzimmer wieder etwas wärmer werden.

Morgen und Mittwoch habe ich schließlich wieder meine freien Tage. Für morgen steht eine Wanderung an, diesmal mit John und landinwärts gerichtet. Ich bin gespannt, ob wir von den Gipfeln trotzdem noch das Meer sehen können….

Ihr werdet von mir hören! Ach und – ich hab ein neues Hobby. Häkeln. Ich bin mit meiner dritten Mütze fertig, und frag mich ob ich einfach mit Mützen weitermache oder doch mal ein Teewärmer probiere… :D

Vale – ich hoffe es geht euch allen gut und ihr seid gesund!



Liebstes von eurer

Anne

P.S. Hier sind noch ein paar Bilder:

                                          Das ist eine wunderschoene Aussicht, die ich bei jedem
                                          Spaziergang mit den Hunden geniesse..

                                          Ich und meine wunderschoene rote, selbstgehaekelte
                                          Rotkaeppchen-Muetze :)