Sonntag, 4. Dezember 2011

Asturias und anderes zusammengefasst

Hallo meine Lieben,

hier mal wieder ein Bericht, was bei mir so passiert/ passiert ist/ passieren wird…

Ich bin schon fast wieder am zusammenpacken, um mich wieder auf reisen zu begeben. Ab Übermorgen (Montag) ist es noch genau eine Woche, bis mein Flug nach Barcelona geht. Ich freue mich schon extrem auf die Woche in dieser unglaublichen Stadt. „Der Schatten des Windes“, „L’Auberge Espagnole“, Freunde und Familie haben mich schon total neugierig gemacht.
Es fühlt sich seltsam an, dass die erste Etappe dieser Reise durch Spanien (und zu mir selbst…) schon zu Ende ist. Ich habe Janet und John gut kennengelernt, und bin froh, so tolle Hosts bei meinem ersten Workaway-Trip gehabt zu haben. Ich habe einen Vergleich gesehen, wie eine Unterkunft für Helfer aussehen kann und bin froh hier eine überaus gut ausgestattete Version davon gehabt zu haben… Dafür bin ich schon sehr dankbar. Zwar habe ich die Nächte immer unter vier Decken verbracht und hab morgens zähneklappernd im Bad gestanden, aber dadurch fühl ich mich gerade doch etwas abgehärtet(er). :D
Ich habe die Hälfte der Tage meistens entweder mit Unkraut jäten, Rasenmähen oder Brombeeren entfernen verbracht – letzteres war die befriedigenste Arbeit, da das Grundstück jetzt komplett anders aussieht als an dem Tag, an dem wir angefangen haben. Ich hätte nie gedacht, dass es mal so an mir vorbeigehen würde, dass meine Klamotten total vermatscht von Erde sind und dass ich mir kaum mehr Mühe gegeben habe, meine Schuhe irgendwie sauber zu halten… Hier interessiert allerdings wirklich niemanden, wie du aussiehst. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit, egal ob sie dich kennen oder nicht.

Mittlerweile habe ich das Gefühl, mal bei mir angekommen zu sein und einen Plan zu haben… Ich will der Verchecktheit ein Ende setzen und mal wieder ‚normal’ werden, sollte das irgendwie möglich sein…

Wieder zurück in Deutschland werde ich mich natürlich zuerst an verschiedenen Fachhochschulen bewerben (ja, ich weiß, Uni ginge auch – letztendlich finde ich die FH’s aber besser). Ich habe eine kleine Liste gemacht: Es wird mich entweder nach

  • Dresden (für International Business)
  • Stralsund (für International Tourism & Leisure Mangement)
  • Nordhausen (IB)
  • Köthen (IB)
  • Leipzig (IB)
  • oder Berlin (IB)

verschlagen. Zumindest ist das der aktuelle Recherche-Stand. Mal sehen, was es wird. Ich werde mir für den nächsten Sommer entweder ein Praktikum suchen oder arbeiten gehen und auf ein Auto sparen. Das heißt ich bleibe Dresden zumindest bis zum Herbst 2012 ganz sicher erhalten… Ich bin darüber doch ganz froh. Ich glaube, nach diesen 6 Monaten ist mein Fernweh erstmal gestillt. Langsam aber sicher vermisse ich doch alle… Chris und Therry, Patricia und Tom, Jo und Vroni und selbst den kleinen Bruder… Und vor allem die liebe Familie. Ich weiß nicht, was das mit Weihnachten und Silvester wird. Was ich allerdings weiß, ist, dass es hart wird ohne euch und alleine unter quasi fremden Leuten. Obwohl ja meine Hoffnung ist, dass ich mir bis Weihnachten einen kleinen Freundeskreis auf Mallorca aufgebaut habe.

Anyway. Was wird in dieser letzten Woche noch so passieren? Nichts besonderes, schätze ich. Am Montag kommt Janet wieder (hurray) und ich bin dabei, ein kleines Abschiedsgeschenk für John und Janet zu basteln. Es ist eine Art Miniwebstuhl in einem Rahmen aus vier kleinen Stöcken, die ich zusammengebunden habe. Ich habe schon eine kleine Art „Matte“ gewebt, und sobald ich das fertig und fest habe, werde ich ein kleines Bild darauf Sticken. Der Untergrund ist aus dunkler, blau-grüner Wolle und die Stickerei wird eine Art helles Violett sein. Naja. Ich werde das ganze fotografieren, bevor ich es weggebe. Ich finde, es sieht jetzt schon sehr schön aus – es soll halt ein kleines Bild in einem Rahmen ergeben, nur aus „anderen“ Materialien.

Irgenwann werde ich natürlich auch einen „Frühjahrsputz“ in meiner Unterkunft veranstalten müssen, und alles waschen bevor es weitergeht.

Ich hoffe, davor noch einmal nach Luarca zu kommen. Ich wollte auch für Eli und John eine Kleinigkeit als Dankeschön besorgen und ihnen die Gitarre zurückgeben, die sie mir geliehen haben. Abgesehen davon habe ich bei ihnen ja auch einmal übernachtet (obwohl das auch mit Babysitten mit einem anstrengenden Kind verbunden war…) und durfte mit in einer Spanisch-Unterrichtsstunde von Eli sein.
Das war auch was… Wenn Übersetzungen oder Erklärungen von spanischen Wörtern gefragt waren, sind mir meistens nur die deutschen Begriffe eingefallen. Ich war sehr still in dieser Stunde, egal wie sehr ich mitgedacht habe. Hm.

Ich habe auch das Gefühl, ein miserables Englisch zu haben – es ist schon vorgekommen, dass John mich verständnislos angeschaut hat. Meistens  nur wegen Kleinigkeiten wie diese hier: Ich habe „ground“ anstatt von „bottom“ für den Boden von einem Topf verwendet, und ein Topf war für mich ein „pot“. Allerdings ist einfach mal alles, in dem man kochen oder braten kann, eine „pan“. Gewöhnungsbedürftig. Kein Wunder dass man da ins Stottern kommt… Immerhin bin ich jetzt geschulter in sämtlichen Übersetzungen von Gemüsearten und Werkzeugen…
Es ist ziemlich ironisch, dass ich mich hier über meine Englischkenntnisse auslasse obwohl ich eigentlich wegen meinem SPANISCH in SPANIEN bin… Naja. Zum Glück habe ich ja mein Lehrbuch bei mir und fliege übernächste nach Barcelona, wo hoffentlich niemand Englisch versteht!!! :D

Naja, ich glaube dieser Post war jetzt lang genug.

Ich vermisse euch alle! Fühlt euch gedrückt –

liebste Grüße von eurer
Anne

P.S. Auf dieser kleinen Kleiderstange mit Bügeln, die ich anstatt eines Schranks hier habe, hängt ganz einsam so ein kleines, grün-kariertes Trägerkleid. Das einzige Kleid, was ich neben den Pullis und Shirts eingepackt habe. Wieso eigentlich? Es sind +/-10°C tagsüber.  

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